Das Stammheimer Missale

Die schönste Bilderhandschrift der deutschen Romanik

Die in rotes Leinen gebundene Faksimilemappe zum Stammheimer Missale im Format 40,0 x 28,0 cm enthält vier Original-Faksimileseiten als Doppelblatt (Folio 117r–118v), deren Gestaltung einen exemplarischen Einblick in die Bilderwelt der um 1170 in Hildesheim entstandenen Handschrift erlaubt. Lassen Sie sich verzaubern von dieser wunderbaren Buchmalerei, rein und klar, perfekt in der Ausführung! Symmetrie, Farbigkeit und Formgebung der Miniaturen und Initialen repräsentieren dabei die Buchkunst der Romanik in höchster Vollendung.

Das Faksimile-Doppelblatt zeigt auf Folio 117r eine schwungvolle D-Initiale, die im Sakramentarteil des Stammheimer Missales das Pfingstfest einleitet. Spiralförmig dreht sich der Buchstabe vor tiefblauem Grund wie ein goldener Wirbel heraus. Auf der nächsten Seite (Folio 117v) folgt die ganzseitige Miniatur zu Pfingsten. Bemerkenswert ist, dass sich der Buchmaler nicht für die übliche Darstellung der Taube des Heiligen Geistes entschieden hat, sondern die Predigt des Petrus nach dem pfingstlichen Sprachwunder als Motiv gewählt hat. Folio 118 illustriert, mit welchem Aufwand auch die Textseiten im Stammerheimer Missale geschmückt sind: mit fein gearbeiteten, phantasievoll verzierten goldenen und farbigen Initialen mit reichem Besatz, die vielfach noch mit glänzendem Silber hervorgehoben sind.

Das zur Mappe gehörende 16-seitige Dokumentationsheft führt opulent bebildert in die nach 850 Jahren immer noch wie frisch aus dem Skriptorium wirkende Prachthandschrift ein, in deren Entstehungszeit und die besonderen Herausforderungen der bis ins kleinste Gold- und Silberdetail originalgetreuen Faksimilierung.